Empor Dritter bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft u12! (hier nachgereicht der Bericht)

DVM u12, Magdeburg 26.-30.12.2018

Empors U12 im Duell gegen Den Hamburger SK

Qualifikation: Berliner Meisterschaft: Platz 1 (2. Borussia Friedrichsfelde, 3. Sfd. Nord-Ost Berlin)
Norddeutsche Meisterschaft: Platz 3 (1.Hamburger SK, 2. Sfd. Nord-Ost Berlin)

Unser Team: Nikolai Nitsche, Max Freude, Yari Monninkhoff, Stefan Ellert, Alexander Doraszelski
Betreuer vor Ort: Frank Kimpinsky, Vereinstrainer: Carsten Schmidt

Anreise und Wettkampftag 1: Runden 1+2
Die Anreise nach Magdeburg erfolgte gemeinsam mit der u14 – traditionell (und vom Veranstalter vorgegeben) bereits am Vortag, dem 26.12. Nach der Ankunft gegen 18:00 Uhr Einchecken in der Jugendherberge, Abendessen und ab in den Tischtennis-Raum… Für mich stand die Mannschaftsführerbesprechung an, gegen 21:00 hingen endlich auch die Startrangliste (wir waren an #4 von 20 Teams gesetzt) und Auslosungen der Runde 1 am Brett.
Beginn 9:00 – deutlich angenehmer als die Morgenrunden der u10 (Beginn bereits um 8 Uhr). Der SV Turm Lahnstein (#14) wurde deutlich mit 3,5 – 0,5 bezwungen. Stefan durfte sich ausruhen. Insbesondere an 3 und 4 waren wir deutlicher Favorit, Yari kam aber nicht über ein Remis hinaus. Nachmittags 15 Uhr in Runde 2 spielten wir gegen Roter Turm Halle (Saale). Nikolai und Max konnte sich erneut durchsetzen. Yari holte gegen Nelly Adelmeyer ein wertvolles Unentschieden und Stefan siegte sicher an Brett 4 – 3:1 – Sieg – alles im Lot.

Tag 2: Runden 3 + 4
Nachdem am Vortag unsere u14 dem Hamburger SK nachmittags ein 2:2 abtrotzte, war nun die u12 dran. Gute Vorbereitung, gut motiviert und ich sah durchaus Chancen auf einen Mannschaftpunkt oder gar zwei. Beim Start dann die Überraschung: Die Hamburger ließen mit Da Huo ihr Brett 2 pausieren – ein geschickter Schachzug durch deren Betreuer IM Georgios Suleidis, der damit unsere Vorbereitungen an drei Brettern ins Leere laufen ließ. Stefan war sichtlich überrascht und kassierte nach 2 Fehlentscheidungen eine schnelle Niederlage – ausgerechnet an dem Brett, wo ich einige Chancen für uns sah… Yari reagierte zunächst auf die aggressive Variante seines Gegners ungenau und griff sich einen vergifteten Bauern – 0:2- eine deutliche Niederlage bahnte sich an, zumal auch die Stellungen bei Max und Nikolai für uns nachteilig waren. Max durfte daher Remis annehmen und so den Hamburger Mannschaftssieg sichern. Wer konnte da ahnen, dass Isaac Garner (1852) seine überlegene Stellung nicht verwerten, sondern ins Endspiel mit recht geringem Vorteil abtauschen und dieses dann in ein verlorenes Bauernendspiel umwandeln würde… Knappe, aber andererseits doch deutliche Niederlage in unserem ersten Schlüsselspiel des Turniers. Insbesondere die beiden schnellen Niederlagen an 3 und 4 waren vermeidbar.
Nachmittags erwartete uns das Match gegen den bayrische Vertreter SC Vaterstetten (#9 und Heimatverein unserer Schachspielerfamilie Nitsche, bei dem sie auch heute noch passive Mitglieder sind). An Brett 1 und 2 ähnlich wie wir besetzt, fielen die Spieler an 3 und 4 bei unseren Gegnern nominell doch deutlich ab. Stefan nahm seinen Gegner in einem Schotten mit Schwarz regelrecht auseinander – Kurzsieg! Max durfte gegen das geliebte Fianchetto seines Gegners 1.b3 ausgraben, mit der sein 2000 Punkte schwererer Gegner überhaupt nicht klar kam – 1-0 nach nur 19 Zügen! Auch Alex konnte seine Stellung im c3-Sizilianer schrittweise verstärken – nach dem Einbruch der Türme über die c-Linie war es dann auch schnell vorbei. Da war es zu verschmerzen, dass Nikolai nach der schweren Vormittagspartie ein Zwischenschach übersah und seine einzige Turnierniederlage kassierte. 3:1 – Sieg für Empor und wieder etwas nach vorn geklettert.

Tag 3: Runden 5 + 6
Mit dem SV Dresden-Leuben, die bisher einen starken Eindruck hinterließen, erwischten wir die #7 der Startrangliste, DWZ-mäßig mit einem ähnlichen Profil wie Empor. An Brett 1 ging es einige Male hin und her – letztlich siegte Nikolai dank der aktiveren Figuren. An 2 hatten wir uns gut auf 1.d4 Sf6 2.Sc3 vorbereitet – aber Max scheute sich, den zweiten Bauern einzusammeln und konnte heilfroh sein, nach 30 Zügen in ein total remisiges Endspiel zu gelangen. Alex fand nicht die richtigen Felder für seine Figuren – die Partie ging ohne große Gegenwehr an den Gegner. Yari erzielte klaren Mittelspielvorteil – fand jedoch kein forcierte Fortsetzung, tauschte dann die falschen Figuren und erreichte im Turmendspiel noch glücklich den Remishafen. Ein glückliches 2:2!
Der Nachmittag bescherte uns das Ortsderby gegen die Schachfeunde Nord-Ost. Nikolai packte 1.d4 nebst Lf4 aus und besiegte in eine Ganzpartie Paul-Emil. Yari rührte gegen Artem Beton an (Remis nach 23 Zügen bereits im Endspiel). Bei Max hoffte ich auf ein remis und Stefan sollte an 4 den Sieg sicherstellen. Felix Reichmann geang jedoch der Damentausch mit Übergang in ein gewonnenes Endspiel. Nun musste ein Sieg an Brett 4 bei Stefan her, wo sich Felix Beck mit Händen und Füßen wehrte und tatsächlich nach 116 Zügen mit einem Trick noch sehr, sehr glücklich das Remis und damit das 2:2 rettete. Der Sieg war greifbar nahe! Aber auch so hielten wir mit 8:4 Mannschaftspuntken unseren dritten Platz, nur durch Wertung getrennt von Nord-Ost, Brackel und Lüneburg. Was würde uns die letzte Runde bringen?

Tag 4: Das Finale – Runde 7
Zunächst einmal brachte uns die 7.Runde vermeintlich günstige Auslosungen. Brackel musste gegen die starken Dresdner ran, Lüneburg an Tisch 1 gegen den Hamburger SK und Nord-Ost musste erneut ins Ortsderby – nun gegen Borussia Lichtenberg. Das heißt, mit einem eigenen Sieg war Platz 2 oder 3 noch möglich! Unser Team rutschte an Tisch 4 und erwischte mit der VSG 1880 Offenbach (#5 der Setzliste) ein Team, dass im Turnierverlauf nur selten vorn zu finden war, die jedoch an Brett 1 mit Dominik Laux (DWZ 2037) einen der deutschen TOP-Spieler des Jahrgangs 2006 zu bieten hatten! Die Punkte musste also vor allem an den hinteren Brettern her, wo wir nominell Favorit waren. Alexander (im Turnier 2 aus 3, Leistung 1421) musste erneut aussetzen, eine schwere Entscheidung – ich hoffte auf einen Punkt von Stefan. Aber wie das so mit der Planung ist, ständig hinkt man hinterher und muss korrigieren. An Brett 4 saß mit Josefin Hentschker „Die Punktebank“ unseres Gegners, was auch Stefan (2,5 aus 5, Leistung 1456) leidvoll erfahren musste. Josefin nutzte einen einfachen taktischen Fehler und gewann auch ihre fünfte Partie in diesem Turnier (mit einer DWZ von 1216 entsprach das einer Leistung von 1891)! Ein Mannschaftssieg war in weite Ferne gerückt…
Plötzlich die Sensation an Brett 1: Nachdem Nikolai eher aus der Not geboren einen Bauern für etwas Spiel opferte, dennoch ins nachteilige Endspiel wechseln musste, folgt ein kapitaler Fehler von Dominik, der Figur und Bauer einstellt – Aufgabe und 1:1! Nikolai holt an Brett 1 insgesamt bärenstarke 5,5 aus 7 (Turnierleistung 2009!). Wir sind plötzlich wieder im Spiel! Max – noch im Mittelspiel – begnügt sich mit einem Remis. Völlig unnötig, denn wir brauchen doch noch einen ganzen Punkt für eine Medaille – und der war bei Max (4.5 aus 7, Turnierleistung 1691) ohne großes Risiko (bequeme, ausgeglichene Stellung) durchaus noch möglich.
Yari stand zu diesem Zeitpunkt ziemlich gedrückt und keinesfalls auf Gewinn. Yaris Gegnerin wickelt jedoch unnötigerweise in ein Leichtfigurenendspiel ab, gibt dabei auch noch einen Bauern. Dennoch ist ein Sieg weit und breit nicht zu sehen… aber prinzipiell möglich, denn Material ist noch genug auf dem Brett (6 bzw. 5 Bauern). Dann die Vorentscheidung – die Gegnerin wickelt in ein total verlorenes Bauernendspiel ab! Yari (insgesamt 2,5 aus 5, Leistung 1456) nutzt die Chance souverän und rettet uns den glücklichen 2,5:1,5 – Sieg. Da sich Hamburg und Lüneburg sowie Brackel und Dresden jeweils 2:2 trennen und Nord-Ost trotz eines knappen Sieges gegen Borussia nach Wertung hinter uns bleibt, reicht es für uns zu Platz 3 hinter dem Hamburger SK und dem mit uns punktgleichen SV Dresden-Leuben. Ein herausragendes Ergebnis – und neben dem Vizemeistertitel für die u14 ein weitrer Beweis für die sehr gute Nachwuchsarbeit beim SV Empor Berlin!

Herzlichen Glückwunsch dem Team Nikolai Nitsche, Max Freude, Yari Monninkhoff, Stefan Ellert und Alexander Doraszelski!

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