Rabenschwarzer Sonntag

Nach unserem großartigen Start in der BMM sind wir heute wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt worden. Empor verliert mit allen 4 Mannschaften. Und dabei stand es zumindest bei Empor 1 gar nicht so schlecht…

Der Gegner der zweiten Runde hieß BSC Rehberge 1945. Auf dem Papier im Schnitt 200 Punkte schwächer als wir. Aber das hatte nichts zu heißen. Wir spielten ähnlich wie zuletzt vorne mit Marco Thinius, Julian Urban, Hansi (Hans-Jürgen) Meißner und Felix Schabe, gefolgt von Matthias Salz, Elisa Silz, Jakob Scheinhütte und Reiner Gabriel.

Nach meinem ersten Rundgang schien noch alles okay zu sein. Ich bemerkte nur viele Pirc-artige Stellungen. Ist das jetzt die Mode-Eröffnung? Ich wandte mich also wieder meiner Partie zu (geschlossener Sizilianer, kein Pirc 😉 ), da endete kurze Zeit später auch schon die Partie von Felix. Was ist da nur passiert? 0:1 und es baut sich langsam Druck auf. Auf dem Brett von Matthias sah es derweil so aus, als hätte der Gegner eine Remis-Schaukel entdeckt. Sf2+, Kg1; Sh3+, Kh1 … Doch als ich das nächste mal hinsah, hatte Matthias plötzlich eine ganze Figur mehr. In diesem Augenblick fragt mich Jakob in ausgeglichener Stellung, ob er Remis anbieten darf. Ich lehnte erst einmal ab, da wir ja immer noch hinten lagen (und ich grundsätzlich erst Remis anbieten würde, wenn die Lage entweder ausweglos ist oder ich schlechter stehe 😉 ). Nun bot aber sein Gegner Remis an, nachdem noch einiges Material vom Brett verschwand. Jetzt sah ich auch zum ersten Mal die Uhr… Jakob mit noch 8 Minuten für 18 Züge? Naja, mach besser Remis; 0,5:1,5. Matthias münzte dann seine Mehrfigur in einen Sieg um und der Wettkampf war wieder ausgeglichen. Bei mir kam es zu immer größeren Verwicklungen und die Zeit rann dahin… Währenddessen übersah Reiner eine taktische Drohung und plötzlich musste er die Dame gegen Turm und Leichtfigur geben im Endspiel mit schwacher Grundreihe, 1,5:2,5 und wieder liegen wir hinten. Aber zum Glück drehte Julian diesmal voll auf und holte den ganzen Punkt nach Hause. Ebenso wie Hansi. 3,5 Punkte also schon einmal für uns. Leider sollte es dabei auch bleiben. Es liefen nur noch die Partien von Marco und mir. Später bei der Analyse meinte Hansi zu mir und meinem Gegner: „Die Stellung ist zu hoch für euch, da muss eine bärenstarke Engine ran,“ und so unrecht hatte er damit nicht. Bei völlig ausgeglichener Stellung zog ich den falschen Turm auf die d-Linie und plötzlich standen 5 Figuren bei meinem König vor der Tür … 3,5:3,5 und jetzt hieß es beten. Leider war der OPC-Gott gegen uns. Marco hatte zwar ein vorteilhaftes Endspiel erreicht, ließ sich jedoch noch austricksen.

Um weiterhin Aufstiegschancen zu wahren, müssten wir jetzt alle Runden gewinnen. Na dann mal ran!