Knapp daneben

Empor entschlüpft ein Mannschaftspunkt gegen Tegel

„Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden.“

– Die Leiden des jungen Werther – Am 17. Mai 1771

Zum Schach: Positiv: Haushoher Sieg im Pokal gegen Zehlendorf, in der jetztigen Lage muss man alles mitnehmen. Noch viel besser: Raffa und Nikolai: 1,5 aus 2. Während Raffa durch Transformation aus dem Londoner gegen einen KIA mit zwei Mehrtempi dastand und dann einen unaufhaltbaren Zentrums-und Damenflügelangriff zum Sieg verwertete, durch technisch sauberes Spiel übrigens, hielt Nikolai seinem 500 Punkte stärkeren Gegner über die volle Schlagdistanz von 6 Stunden, bis hin in ein etwas schlechteres T-Endspiel, stand. Großartig, der Kleine wird immer besser. Ist auch dringend notwendig, denn der Rest braucht Hilfe. Peter, Paul und nicht Mary hielten etwas schlechtere Stellungen aus verschiedenen Abtauschvarianten Remis. Elisa wehrte sich gegen einen übermächtigen Gegner vergeblich und Hansi wurde einen auf den getarnten Henker b3, lästig drückenden Springer c5, nicht los und verlor taktisch. Nochmal positiv: Jonas spielte ein sicheres Remis in einem Semi-Tarrasch gegen den starken Steve Berger, vielleicht war nach dem verdächtigen Da8 noch mehr drin. Ich kam erst mal 4 min. zu spät was mich tierisch abtötete, dann erhielt ich sofort eine Remisofferte von meinem alten Freund „Steppko“, aber ich dachte: Fährst du erst mal schön eine Stunde durch das schei…kalte Berlin und dann sollst du noch gleich Remis machen, also spielen. Nach einer Eröffnungsungenauigkeit schon im ersten Zug geriet ich unter Druck, den ich nur nur die Kenntnis des „Zschäbitz-Manövers“, h6->Sh7->Kh8->Tg8, abschütteln  konnte, nachdem ich trotz Spannennachteil den kleinen Hebel g6 ansetzen konnte, drehte sich der Wind und ich erhielt folgende Stellung. Wie gewinnt Schwarz ?

Richtig: Dc2! (mein erster Gedanke übrigens, komisch) bindet den Turm und aus. Ich spielte allerdings De2??, läßt ein Dauerschach zu, Td7 Le4  Dxh6 Tg8 Txh7+!  = So entschlüpfte uns ein 4:4. Das letzte Spiel gegen Neuruppin bietet noch einmal die Gelegenheit zu einem versöhnlichen Saisonausklang.