Archiv der Kategorie: Empor 1

Berichte von den Mannschaftsspielen unserer „Ersten“

Kleinere Änderungen an der Homepage

Irgendwie hat wohl keiner mehr so recht Lust, Berichte zu den Wettkämpfen unserer „Ersten“ zu schreiben. Das kann ich auch nicht ändern, aber zumindest, dass man sie auf einen Klick über das Menü wiederfindet: » Spielbetrieb » Empor 1 (Berichte)

Gleiches findet man nun auch für Berichte von der BMM (Empor 2 – 5): » Spielbetrieb » Empor 2 – 5 (BMM-Berichte)

Ins Menü aufgenommen wurde der Link auf das neue BMM-Frontend: » Spielbetrieb » BMM (Neues Script) Allerdings gibt es hier keine Direktlinks auf Teams und Spieltage – da muss man sich halt durchhangeln: Empor 2 – Stadtliga A, Empor 3 – Klasse 1.4, Empor 4 – Klasse 2.1, Empor 5 – Klasse 2.3

BMM/Oberliga 2021/22: Ergebnisse von u18-Jugendspielern

Nachdem mit der BMM 2021/22 die Mannschaftswettkämpfe „der Erwachsenen“ abgeschlossen wurde, ist es natürlich interessant zu sehen, wie die Jugendlichen dort abgeschnitten haben.

Name Neue DWZ 6.8.22
Tu Elo DWZ-Plus bei OL/BMM
Anzahl Partien
Sulayev,Daniel 2232 77 2286 51 8
Breitzmann,Sander 1931 90 1835 11 4
Freude,Max 1899 45 1819 62 3
Nitsche,Nikolai 1875 75 1817 27 1
Ellert,Oliver 1742 42 1698 18 5
Rodriguez Klasen,Ennio 1713 21 1365 155 7
Ellert,Stefan 1708 49 1630 63 3
Freude,Paul 1617 33 1477 -1 3
Fricke,Janek Konrad 1600 66 1537 -22 1
Nestler,Lasse 1594 5 —– 75 3
Spranger,Tobias 1587 34 1522 51 6
Eulenstein,Conrad 1555 27 —– 15 4
Jiang,Luke 1428 27 1336 -70 4
Fragasso,Matteo 1404 2 —– 33 1
van Zyl,Jona 1302 14 —– 154 2

Daniel Sulayev holte sein beeindruckendes DWZ-Plus im » Oberliga-Team des SV Empor Berlin gegen eine beeindruckende » Gegnerschaft. Die fleissigsten Punktesammler waren Ennio Rodriguez Klasen (7 aus 7!!) und Jona van Zyl mit 155 bzw. 154 DWZ-Punkten. Auch Lasse Nestler, Max Freude und Stefan Ellert können sich über ordentliche DWZ-Zuwächse freuen. Am meisten zum Einsatz kamen Daniel (8), Ennio (7) und Tobias Spranger (6 Partien).

Eine Bitte an alle Jugendlichen (und deren Eltern): Überlegt euch, ob und wie häufig ihr in der kommenden Saison bei den Mannschaftsspielen der Erwachsenen dabei sein wollt.  In Kürze erhaltet ihr dazu eine Anfrage per Mail.  Meldungen incl. Aufstellungen müssen bis Ende August erfolgen.

Oberliga: Empor Berlin schlägt Empor Potsdam vernichtend mit 7,5 zu 0.5 !

Nach langer Zeit ohne Bericht aus der Oberliga hier nun eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse des letzten Sonntags.

Wir reisten aus verschiedenen Himmelsrichtungen nach Potsdam an, diesmal ohne unsere Mannschaftsleiterin Elisa. Die fehlte aus verständlichen Gründen, sie hat nämlich am Samstag davor Ihren Bernd geheiratet, herzlichen Glückwunsch nochmal an dieser Stelle!

Elisa und Bernd in Fürstlich Drehna

Ersetzt wurde sie von Hansi, der seit über zwei Jahren zum ersten Mal wieder am Brett Platz nahm.

Wir hätten gern wie üblich unsere Partien beim gemeinsamen Essen danach analysiert, doch war diesmal kein Schachbrett vor Ort und es wurde dann irgendwie jeweils in Zweiergrüppchen auf einen der ausreichend vorhandenen Bildschirme geschaut. Hier folgt eine kleine Zusammenfassung von dem, was mir so in Erinnerung geblieben ist:

An Brett 8 habe ich wenig mitbekommen, in einer Sc6-Eröffnung (trainiert Pavlos etwa mit Julian?) hielt er einen Mehrbauern im Zentrum fest und hatte gleichzeitig eine sehr aktive Stellung, wann immer ich schaute, hatte ich keinen Zweifel, dass er gewinnt, was dann auch relativ flott geschah.

An Brett 7 spielte Hans mit Weiß gegen Königsindisch, Mar del Plata-Variante und trotz über 50 Jahren Erfahrung mit dieser Eröffnung, ließ er den Gegner relativ leicht zu g5-g4-g3 kommen. Ohne tiefere Analyse war man sich später einig, dass das typische Lxh3 in der einen oder anderen Form gewonnen hätte. Der Gegner wollte das offenbar mit Komfort, zog zuerst seine Dame nach h4, worauf Hans natürlich mit Dxc8! den Hauptfeind beseitigte, Danach gab es keinen Angriff mehr für Schwarz und Hans gewann am Damenflügel.

An Brett 6 musste sich Thomas als Schwarzer mit der Vierbauernvariante im Königsinder auseinandersetzen. Er wich früh von der gängigen Theorie ab, musste dann aber nach Kompensation für den verlorenen Bauern suchen. Dabei verpasste der Gegner ein starkes Qualitätsopfer und im Endspiel kam es nach einigem Hin- und Her zur Zugwiederholung, Remis.

An Brett 5 spielte Paul einen Grünfeld-Englisch-Hybriden, er opferte den Bauern c4 und konnte dafür seinen d-Bauern nach d5 vorstoßen. Sein Gegner deplatzierte seinen Springer auf a5, wo er etwa 20 Züge blieb und auch danach nicht mehr wirklich eingriff. Aber Paul driftete kurz etwas ab und fand nicht den sofortigen Durchbruch im Zentrum, später verpasste Schwarz nochmal ein Räumungsopfer. Bauer c4-c3! mit der Idee Sa5-c4 hätte sich um die am schlechtesten stehende Figur gekümmert und für Durcheinander gesorgt. Danach ließ Paul dann aber nichts mehr anbrennen.

Daniel an Brett 4 ist unser Topscorer in dieser Saison. In seiner Partie gegen IM Ralf Schöne wählte dieser im Englischen den Botwinnik-Aufbau mit dem Bauerndreieck c4-d3-e4. Dieser ist nicht zuletzt wegen Mihai Marins Büchern sehr populär. Daniel reagierte gut mit einer flexiblen Aufstellung und so kam man in ein interessantes Mittelspiel. Ein sehr schönes Scheinopfer Tc4! gab ihm die Initiative, leider erfolgte die Freilegung des Lb7 mit d5-d4+ nicht im richtigen Moment und es war wieder unklar. Am Ende hätte es wohl zu einer Zugwiederholung kommen sollen, aber bei vermutlich knapper Zeit unternahm Ralf einen Gewinnversuch, der genau das Gegenteil erreichte.

Die aus meiner Sicht spannendste Partie spielte unser Naturschachkämpfer Jonas an Brett 3. Wann hat Jonas mit Weiß zum letzten Mal kurz rochiert? Diesmal ein Reti-Aufbau mit Sf3, e3, b3. Dann im 8. Zug das freche Sg5, was immerhin eine Mattdrohung aufstellte. Für mich fühlte sich das nicht ganz korrekt an. Später fand ich einen klassischen Vorgänger, die 1952 gespielte Partie Simagin-Ratner, für die älteren unter uns durchaus bekannte Namen! Dort spielte Ratner die besten schwarzen Züge und stand klar besser, griff aber später in den Verwicklungen fehl, ganz einfach war es also für Schwarz nicht! Unser Jonas stand jedenfalls bald klar besser, er opferte den Springer für drei Bauern, und behielt trotz ein paar Ungenauigkeiten den Angriff und Vorteil. Die Partie war aber sehr kraft- und zeitraubend, der Gegner konnte plötzlich die Figur zurück geben und dafür die Bauern wieder einsammeln. Kurz vor der Zeitkontrolle machte der Schwarze dann zwei Fehler, zuerst zog er seine Dame ohne Not von ihrem Idealfeld weg, ein paar Züge später zerstörte er die Integrität seiner Bauernkette und die Bauern fielen wie die sprichwörtlichen reifen Früchte.

Ein Sprung zu Brett 1 an dem Karsten schon in der Eröffnung überrascht wurde ( O-Ton: „c6 kannte ich nicht“). Nun war das besagte c6 allerdings vom Gegner schon im 1. Zug gespielt worden, also Caro-Kann, das typische Volke-Understatement also. Danach kam eine sehr moderne Variante aufs Brett, Weiß griff den Bauern g7 mit Dg4 an und Schwarz parierte mit dem eher seltenen Kf8 ( besser wahrscheinlich Se7) doch die daraus resultierenden Koordinationsprobleme führten sehr schnell zu einem positionellen Würgegriff, aus dem Karsten seinen Gegner nicht mehr herausließ. Nach meinem Gefühl die sauberste Partie der Veranstaltung.

Womit ich zuletzt zu meinem, dem Brett 2 komme. Leider eine sehr schwache Partie von beiden Seiten, wo doch mein Gegner Johannes Tschernatsch als Nachwuchstalent gilt. Schon in der Eröffnung gab es einige Ungenauigkeiten, Weiß spielte in einem Sizilianer zu früh c4, ich ließ das Scheinopfer Sd5 zu, in der (völlig falschen) Annahme, in dieser speziellen Situation wäre es günstig für mich, mein Gegner verzichtete, vermutlich aus dem selben Grund. Danach stand ich immer okay, ließ aber einige gute Möglichkeiten aus, bis Johannes dann in unklarer Stellung einen dicken Fehler machte, der die Abwicklung in ein völlig verlorenes Endspiel erzwang. Auch das passierte kurz vor der Zeitkontrolle.

 

Also alles in allem sicher ein verdienter Mannschaftssieg, wenngleich in dieser Höhe gegen ein nominell nicht schwächeres Team eher ungewöhnlich, da hatten wir viel Glück auf unserer Seite.

Damit sollte der gute dritte Platz gesichert sein, eine Nachholrunde steht noch an am 29.5. als Heimspiel. Vielleicht sehen wir ja noch ein paar Fans zum Saisonabschluß!

Marco

Alle Ergebnisse und Partien unter https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=olno

Nachtrag zum Wettkampf Schachfreunde 3 – Empor 1

Gerne will ich der Auforderung von Vereinsseite nachkommen und noch einiges über die Spielbedingungen und die Schiedsrichterleistung des Wettkampfes Schachfreunde 3-Empor 1 schreiben. Es ging damit los, dass ich vor dem Haupteingang von einem Hausbewohner aufgefordert wurde, bloß keinen Drogenabhängigen mit hereinzulassen, da diesselben immer mal wieder die Toiletten und den Hausflur beschmutzen würden, gut möglich dachte ich mir. Draußen vor der Tür überall Prostituierte und Junkies. Und richtig, unser Spitzenbrett berichtete mir, dass er aufgrung einer Toilettenüberschwemmung auf die Damentoilette ausweichen mußte.
Elisa schreibt noch:“Nicht zu vergessen dass die Toiletten schon gammelig waren bevor die Männer die Frauenklos als Pissuar verwendeten…“
Ich hatte mein Desinfektionsspray vergessen. Ob und wieweit unser Verein noch einmal eine Mannschaft, insbesondere mit Jugendbeteiligung, in dieses „Höllenloch“ schickt, wird der Vorstand entscheiden müssen. Ich halte das schlichtweg für gesundheitsgefährdend und bin dagegen.
 
Zehn Minuten nach Wettkampfbeginn ertönte in einer Affenlautstärke ein elektronischer Gong, ausgelöst durch den Klingelknopf am Haupteingang. Das Schiedsrichtergespann, das vor dem Wettkampf weder auf die Außengrenzen des Turnierarreals noch auf die Toilettensituation aufmerksam gemacht hatten, schreckten auf und suchten den Handyübeltäter, aber es war nicht ein Einzelspieler, sondern der Ausrichter selber, mithilfe einer elektronischen Geräuschquelle. Das passierte mind. noch zweimal. Auf eine Beschwerde unserer Manschaftsleiterin wurde überhaupt nicht reagiert. Meiner Interpretation nach greifen hier Artikel 11.4: „Es ist verboten, den Gegner auf irgendwelche Art abzulenken oder zu stören. Dazu gehört auch ungerechtfertigtes Antragstellen oder ungerechtfertigtes Anbieten von remis oder das Mitbringen einer Geräuschquelle in den Turniersaal.“ und Atikel 12.2-1-5: Der Schiedsrichter, sorgt für faires Spiel, handelt im besten Interesse der Veranstaltung, sorgt für durchgehend gute Spielbedingungen, sorgt dafür, dass die Spieler nicht gestört werden, überwacht den Fortgang der Veranstaltung.“ Zweimal 0-8 für beide Heimmannschaften, da kein fairer Wettkampfbetrieb mehr möglich; offentsichtlich sahen die beiden anwesenden SR die Sache nicht so dramatisch, ich dachte nur noch: „Bloß weg hier und nie wieder hier spielen.“

Empor 1 siegt weiter

Nun ist schon die 5. Runde der BMM gespielt worden und Empor 1 ist immer noch ungeschlagen!

Dieses Mal hatten wir Auswärtsspiel gegen Queer Springer. DWZ-technisch waren wir (wieder mal) unterlegen. Aber zum Glück spielen unsere Jugendlichen ja alle 300 Punkte stärker als ihre Zahl zu erwarten lässt =) In der Summe machte das dann 5:3 für Empor.

Aber jetzt noch mal langsam. Wir spielten fast in Best-Aufstellung. Vorne mit Julian, Zsigmond und Kimpi, gefolgt von Peter, Felix und Matthias. Bernd und ich bildeten das Schlusslicht. Kurz nach Anpfiff der Partie wagte ich mich bereits von meinem Brett aufzustehen und mir anzuschauen, was denn der Rest der Mannschaft so auf’s Brett bringt. Schon der erste Hingucker: In drei Partien hatte „der Schwarze“ bereits einen Doppelbauern auf f7 und f6. Zwei dieser Schwarz-Spieler spielten für uns. Da kam mir die Frage: Spielen denn bei Queer Springer alle die gleiche Eröffnung? Aber ok, die Spiele entwickelten sich dann unterschiedlich weiter 😉

Nach einiger Zeit dann schon der erste Rückschlag. Felix verliert, Queer Springer führt mit 0:1. Nach einem kleinen Plausch mit Kimpi war klar: Jetzt stehen wir unter Druck. Aber wer kann schon ohne Druck Bestleitungen hervorbringen? Kurze Zeit später bekam Bernd ein Remis-Angebot. Mit knirschenden Zähnen hab ich ihm erlaubt anzunehmen, 0,5:1,5. Danach erst einmal eine Weile Ruhe, meine Partie verschärfte sich und ich bekam, wie einst von Hansi empfohlen, einen schönen Springer auf d4, der das Spiel anfing zu dominieren. Derweil ein Blick auf die Stellung von Matthias. Kurze Überlegung meinerseits: Wenn Weiß jetzt auf f6 zuschlägt, setzt Matthias matt =) Und Weiß war gierig, 1,5:1,5 Ausgleich für uns. Julian und Zsigmond remisierten beide. Peter behielt dann in einem unklaren Endspiel die Nase vorn, 3,5:2,5 also für uns! Ein Remis hatte ich bereits sicher, mittlerweile sogar einen Mehrbauern im Endspiel Springer gegen Läufer, also spielte ich weiter und gewann 4,5:2,5. Der Mannschaftskampf war gewonnen =) Kimpi kämpfte noch, konnte seinen Gegner aber letztendlich doch nur einen halben Punkt abringen. Somit also 5:3 Endstand für Empor, wer hätte das gedacht?